Rat vom Schuster

So drücken neue Schuhe nicht mehr!

Sicher ist Ihnen das auch schon passiert: Sie haben ein Paar neue Schuhe gekauft, und im Laden passten sie auch wunderbar. Doch nach ein paar Stunden kam die böse Überraschung. Irgendwo fing es an zu drücken, von Minute zu Minute mehr. Manches teure Paar Schuhe verbrachte deshalb den Rest seiner Tage ungetragen in einer Schrankecke.

Doch es gibt eine einfache und wirksame Abhilfe: die sogenannten "Leder-Dehnmittel", die solcher Plage schnell ein Ende bereiten.

Die klare Flüssigkeit wird bei angezogenem Schuh mit einem Wattestäbchen auf die "kritische Stelle" getupft. Sie macht das Leder - solange bis sie verdunstet ist - weich und geschmeidig. Wenn Sie nun drei Minuten ohne Pause auf und ab gehen, kann der Fuß sich da Platz verschaffen, wo er ihn braucht.

Die Leder-Dehnmittel hält Ihr Schuhmacher oder Orthopädieschuhmacher bereit und erklärt Ihnen auch gerne nochmals die an sich ganz einfache Anwendung.
noch mehr Ratschläge

  • Achten Sie beim Schuhkauf unbedingt auf die richtige Paßform. Zu enge Schuhe müssen sich stärker dehnen, die Nähte können reißen.

  • Behandeln Sie Ihre neuen Schuhe vor dem ersten Tragen mit dem geeigneten Schuhpflegemittel. (Ihr Schuhmachermeister berät Sie!) Nur so erhalten Sie Geschmeidigkeit und Widerstandsfähigkeit des Leders auf Dauer.

  • Wechseln Sie Ihre Schuhe jeden Tag. Nur dann können diese ausruhen und austrocknen. Passende (!) Schuhspanner erhöhen die Formstabilität und verringern Faltenbildung.
    Kaufen Sie sie nur im Fachgeschäft!

  • Trocknen Sie durchnässte Schuhe, nachdem Sie sie mit Zeitungspapier ausgestopft haben, nie am Ofen oder an der Heizung, sondern immer an der Luft. Sonst wird das Leder hart spröde und brüchig. Danach die Schuhe wieder mit Pf1egemittel-Spray sorgfältig imprägnieren.

WUSSTEN SIE, DASS ...
  • daß der bundesdeutsche Pro-Kopfverbrauch an Schuhen (inklusive Haus, Freizeit- und Sportschuhe) bei über vier Paar im Jahr liegt?

  • zur Fertigung eines qualitativen hochwertigen Schuhs aus echtem Leder bis zu 280 Arbeitsgänge notwendig sind?

  • der Mensch pro Tag und Fuß bei einer ruhenden Tätigkeit an die 72 ml Fußschweiß - das entspricht der Menge von ca. vier Schnapsgläsern (!) - absondert? Ein Lederschuh, der gut und lederabgestimmt gepflegt und nicht länger als höchstens einen Tag lang getragen wird, kann diese Feuchtigkeitsmenge durch seine intakte Saug- und Wasserdampfdurchlässigkeit ohne weiteres "verkraften".

  • Lederschuhe täglich gewechselt werden sollen? Nur so kann das getragene Paar richtig auslüften. Das Material bleibt saugfähig und wasserdampf-durchlässig, die Fußgesundheit wird erhalten.

  • auch Einlegesohlen täglich gewechselt und gelüftet werden müssen? Sonst halten sie den Fuß nicht warm. Man muß also immer 2 Paar Einlegesohlen parat haben, die man abwechselnd benutzt. Dann fühlt sich der Fuß wohl.

  • der bundesdeutsche Haushalt durchschnittlich über vier bis sechs verschiedene Schuhpflegemittel verfügt?

  • man nasse Schuhe nicht in Heizungs- oder Ofennähe trocknen soll? Heizungsluft macht das Leder spröde und verdirbt die elastische Faserstruktur. Am besten entzieht man die Feuchtigkeit, indem man Zeitungspapier zusammenknüllt und in den Schuh stopft. Er kann dann in Schrägstellung (so gelangt Luft gleichmäßig an alle Partien des Schuhs) beim Raumtemperatur rundum trocknen.

  • man anilingefärbte Softlederschuhe nicht mit Schuhcreme aus der Dose pflegen soll! Es können Flecken entstehen: Angeraten ist hier ein Feinschuhpflegemittet aus der Tube.